2012 soll Europäisches Jahr für aktives Altern werden


 

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Die Europäische Kommission hat am 6. September 2010 vorgeschlagen, dass das Jahr 2012 zum „Europäischen Jahr für aktives Altern“ ausgerufen werden soll.

Diese Initiative soll zur Schaffung besserer Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen für die zunehmende Zahl älterer Menschen in Europa beitragen, ihnen helfen, eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen, und ein gesundes Altern fördern. Hintergrund dieser Initiative ist, dass sich die europäische Politik mit einer stetigen demografischen Alterung und deren Auswirkungen auf die öffentlichen Dienstleistungen und Finanzen auseinanderzusetzen hat. Es ist zu erwarten, dass das Europäische Parlament und der Rat Anfang nächsten Jahres der Initiative zustimmen werden.

Die EU befindet sich in einem Prozess starker demografischer Alterung. Ab 2012 wird in Europa die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter abzunehmen beginnen, während die Zahl der über 60-Jährigen jährlich um etwa zwei Millionen zunehmen wird. Der stärkste Druck wird zwischen 2015 und 2035 erwartet, wenn die sog. geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand eintreten werden.

Dies stellt eine große Herausforderung für nachhaltige öffentliche Finanzen und insbesondere für die Finanzierung des Gesundheitswesens und der Renten dar und könnte die Solidarität zwischen den Generationen schwächen. Diese Betrachtungsweise vernachlässigt aber den erheblichen tatsächlichen und potenziellen Beitrag, den ältere Menschen – und insbesondere die geburtenstarken Jahrgänge – für die Gesellschaft leisten können.

Das vorgeschlagene Europäische Jahr für aktives Altern soll einen Rahmen für die Sensibilisierung der Bevölkerung und für das Erkennen und Verbreiten bewährter Praktiken bieten und vor allem Politiker und Akteure auf allen Ebenen zur Förderung aktiven Alterns anregen. Diese Akteure sollen im Vorlaufjahr 2011 zur Festlegung auf konkrete Aktionen und Ziele ermuntert werden, damit im Europäischen Jahr 2012 konkrete Ergebnisse präsentiert werden können.

Aktives Altern bedeutet auch, dass man älteren Menschen mehr Möglichkeiten bietet, weiterzuarbeiten, länger gesund zu bleiben und auf andere Weise (zum Beispiel durch ehrenamtliche Arbeit) weiterhin einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Dies muss durch eine breite Palette von Politikmaßnahmen auf allen Regierungsebenen gefördert werden. Die EU hat in Bereichen wie Beschäftigung, Sozialschutz und soziale Eingliederung, Gesundheit, Informationsgesellschaft und Verkehr eine gewisse Aufgabe zu erfüllen, aber die Hauptaufgabe kommt den nationalen, regionalen und kommunalen Regierungsebenen sowie der Zivilgesellschaft und den Sozialpartnern zu.
Quelle: http://ec.europa.eu/social/main.jsp?langId=de&catId=21, 07.09.2010