Müntefering warnt vor Krieg der Generationen


 

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„Der ehemalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering warnt eindringlich davor, die Folgen der Überalterung der deutschen Gesellschaft zu ignorieren.

Ein halbes Jahr nach seinem Rückzug als SPD-Bundesvorsitzender meldet sich Franz Müntefering mit der eindringlichen Mahnung zu Wort, sich stärker als bislang mit den Konsequenzen der alternden Gesellschaft auseinanderzusetzen. „Bislang sagt niemand in aller Deutlichkeit, wie schwerwiegend und folgenreich dieser Wandel sein wird. Die Zahlen liegen zwar vor, aber die Zusammenhänge werden nicht ausreichend beschrieben“, sagte Müntefering der Süddeutschen Zeitung.

Der 70-Jährige, der sich seit geraumer Zeit mit Fragen des demographischen Wandels und den Konsequenzen für den Zusammenhalt der Gesellschaft beschäftigt und inzwischen Vorsitzender einer neuen Arbeitsgruppe der SPD-Bundestagsfraktion zu diesem Thema ist, forderte die Politiker in Bund, Ländern und den Gemeinden auf, das Thema gemeinsam anzupacken.

[…]

Bislang würden die zentralen Fragen der alternden Gesellschaft isoliert betrachtet.

In einem 33 Seiten starken Arbeitspapier verlangt Müntefering einen „Gesellschaftsentwurf“ zu der Frage, wie der Wandel ohne größere soziale Verwerfungen gestaltet werden kann und stellt einige Forderungen auf […]“

Quelle: sueddeutsche.de, 26. Mai 2010


Das Arbeitspapier „Demografischer Wandel und Fortschritt“ finden Sie hier zum Download.

Franz Müntefering stellt darin 10 Forderungen auf:

  1. Mehr Zeit haben für die Kinder. Kindern mehr Zeit lassen. Nicht jammern über die Kinder, die fehlen. Sich kümmern um die, die da sind…
  2. Einrichtung eines Bundesministeriums für Bildung und Integration.
  3. Unser Zuwanderungsgesetz muss auf Zuwanderung mit Integration ausgerichtet sein.
  4. Das alles ist auch eine Entscheidung gegen die Fiktion Billiglohnland.
  5. Die in den letzten Jahren gewachsenen Chancen Älterer am Arbeitsmarkt müssen weiter ausgebaut werden.
  6. Wohnungen sind –niedrigschwellig und flächendeckend- alten- und behindertengerecht auszubauen.
  7. Die Potentiale des Alters müssen herausgefordert und gefördert werden.
  8. Der Sozialstaat mit seinen verbindlichen Regelungen von Pflichten und Rechten für alle ist unentbehrlich.
  9. Die Soziale Gesellschaft muss sich ihrer selbst bewusst sein. Sie ist von überragender Bedeutung für das Gelingen des demografischen Wandels.
  10. Die offene, von mir aus streitige Debatte zu den Wirkungen der demografischen Entwicklung muss geführt werden.