Anja Gerlmaier, Angelika Kümmerling und Erich Latniak nehmen im akteullen IAQ-Report 04-2010 den demografischen Wandel und Prävention in der IT Wirtschaft unter die Lupe. Dabei wurde untersucht, wie Beschäftigte dieser Branche trotz hoher psychomentaler Belastungen gesund bleiben können und wie ihre Arbeitsfähigkeit langfristig erhalten und entwickelt werden kann.
Auf den Punkt …
- Wegen des demografischen Wandels nimmt auch in ‚jungen‘ Innovationsbranchen wie dem IT-Bereich die Zahl der älteren Mitarbeiter zu: Zwischen 1999 und 2009 stieg der Anteil der über 50-Jährigen von 12,5% auf 18,5%, während der Anteil der 25- bis 39-jährigen Beschäftigten von 55,9% auf 41,8% sank. (Bundesagentur für Arbeit, 2010, eigene Berechnungen).
- In der Branche zeichnet sich parallel dazu eine verschärfte Belastungssituation ab, die die Beschäftigten zunehmend in ihrer Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt. Lediglich 29% der Befragten gaben an, nach der Arbeit problemlos „abschalten“ zu können – sich nicht mehr erholen zu können ist ein Anzeichen für „Burnout“. Nur noch 37% der IT-Spezialisten glauben, ihre Tätigkeit sei auf Dauer durchzuhalten. Letztlich riskieren die Firmen erhebliche Umsatzeinbußen, wenn diese Mitarbeiter ernstlich erkranken und ausfallen.
- Stress und Burnout sind in allen Altersgruppen weit verbreitet. Anhand von Tätigkeitsprofilen lassen sich Risikogruppen bestimmen. Als Burnout-Auslöser konnten Belastungen wie Zeitdruck ermittelt werden, denn es zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen psychischen Belastungen der Beschäftigten und deren Beanspruchungserleben.
- Als zentrale Ressourcen der Burnout-Prävention wurden die Unterstützung durch die Führungskräfte, die Möglichkeiten, auf Termine und Arbeitsvolumina Einfluss zu nehmen, und die Pausen während der Arbeit ermittelt. Keinen Unterschied machte dagegen das individuelle Gesundheitsverhalten (z.B. beim Ausdauersport).
- Diese Ergebnisse zeigen, dass arbeitsgestaltende Maßnahmen in der IT-Branche noch erhebliche gesundheitsfördernde Potenziale erschließen können, die dazu beitragen, die Beschäftigten langfristig gesund und leistungsfähig zu erhalten.
Quelle: http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2010/report2010-04.php, 08. Juni 2010
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