„Gesellschaften werden „altersschwach“ weder durch Alterung, noch durch massenhafte Gebrechlichkeit Hochbetagter, sondern durch die „Inaktivitätsatrophie“ von zig Millionen Arbeits- und Erwerbsloser im Erwerbsalter.
Die neugegründete Österreichische Plattform für Interdisziplinäre Alternsfragen (ÖPIA) lud in Alpbach zu Reformgesprächen über Frailty. Das gilt von Biogenetik bis Medizin und Sozialwissenschaft als fachübergreifendes Avantgarde-Thema, das von einer „Spitzenkapazität“ der Wiener Medizin, so weit hinter Alpbach, „noch nie gehört“ worden war.
Frailty ist, nach Franz Böhmer, langjähriger Präsident der Geriatrie und Gerontologie, keine Krankheit, sondern ein mehrdimensionales Syndrom herabgesetzter Belastbarkeit. Gebrechlichkeit, fortschreitender Funktionsverlust, Multimorbidität und Behinderung, die nicht durch ein einziges Organ, sondern komplexe, noch vielfach unverstandene Wechselwirkungen hervorgerufen wird. Diese Art – aufschiebbarer, aber meist unumkehrbarer, insoweit unheilbarer – Altersschwäche Hochbetagter wird laut WHO-Klassifikation immer noch „Senilität“ oder „Seneszenz“ genannt. Als Todesursache darf sie lege artis nicht mehr verwendet werden, was vielleicht die rund 50 Prozent falschen Todesursachendiagnosen nach einer Autopsie erklärt […]“
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http://derstandard.at/1282979014978/Frailty—Altersschwaeche, 07.09.2010
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