Vor dem Hintergrund eines drohenden Pflegenotstands spielt das Ansehen von Pflegeberufen eine wichtige Rolle. Im Rahmen einer internationalen Studie finden jetzt in den USA, Schottland, Schweden, Slowenien, Japan und Deutschland Befragungen von Mitarbeitern im Gesundheitswesen statt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der professionellen Einstellung zur Arbeit in der Pflege und Betreuung älterer Menschen.
Die Fachgruppe Pflegeforschung am Institut für Sicherheitstechnik der Bergischen Universität Wuppertal koordiniert die Befragung in Deutschland und sucht Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen (Ärzte, Krankenpfleger, Sozialarbeiter und auch Altenpfleger), die online einen kurzen Fragebogen ausfüllen.
Rund 50 Prozent des deutschen Pflegepersonals bewerten das öffentliche Image ihrer Profession als schlecht. Das geht aus der Europäischen NEXT-Studie hervor (NEXT = Nurses‘ early exit study), die u.a. von Prof. Dr.-Ing. Bernd Hans Müller (Fachgebiet Arbeitssicherheit und Ergonomie) koordiniert wurde. Dieses negative Selbstbild der Pflegeberufe ist laut NEXT-Studie einer der Hauptgründe, warum unzufriedene Mitarbeiter ihren Beruf aufgeben. Besonders betroffen von dem negativen Bild ist die Altenpflege. Sie gilt als schwerer, aufopferungsvoller Beruf, bietet dem Personal aber nur geringe Aufstiegs- und Verdienstchancen. Hinzu kommt häufig ein Mangel an Wertschätzung und Anerkennung der Arbeit in den Einrichtungen und der Politik mit der Folge, dass die Pflegenden eine minderwertige Selbstwahrnehmung ihres Berufs entwickeln.
Doch wie sieht die Einstellung anderer Berufsgruppen und Professionen im Gesundheitswesen zur Altenpflege aus? Dieser Frage geht die aktuelle Studie unter Leitung von Dr. Angela Kydd von der University of West Scotland nach. Das Beantworten des Fragebogens dauert ca. 10 Minuten. Die Ergebnisse werden Mitte 2011 veröffentlicht.
Die Fachgruppe Pflegeforschung des Instituts für Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Fragestellungen zu Arbeitsbedingungen von beruflich Pflegenden und deren Auswirkungen auf die Pflegesituation. Im Mittelpunkt der Forschungen steht dabei vor allem der Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und der Qualität der pflegerischen Versorgung.
Den Fragenbogen finden Sie unter http://www.pflegeforschung.uni-wuppertal.de
Kontakt:
Bergische Universität Wuppertal
Institut für Sicherheitstechnik, Fachgruppe Pflegeforschung
Sascha Schmidt, Telefon 0202/439-3321
Michael Galatsch, Telefon 0202/439-2756
E-Mail pflegeforschung@uni-wuppertal.de
Weitere Informationen:
http://www.pflegeforschung.uni-wuppertal.de<
Quelle: idw.de, 05.10.2010
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