Das Kuratorium Deutsche Altershilfe spricht sich für verbesserte Möglichkeiten länger zu arbeiten aus und fordert zugleich die Verbesserung der Rahmenbedingungen
Köln, 02.12.2010 – In der Diskussion um Rente mit 67 Jahren weist das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) auf einen oftmals nicht beachteten Aspekt. „Bei aller Kritik sollte nicht vergessen werden, dass die Rente ab 67 die Selbstverwirklichungschancen und die berufliche Teilhabe älterer Arbeitnehmer erhöhen kann“, sagt Dr. Peter Michell-Auli, Geschäftsführer des Kuratoriums. Er erklärt, dass viele ältere Menschen bereit seien, länger erwerbstätig zu bleiben und nicht in den Vorruhestand oder in Rente zu gehen. „In der öffentlichen Wahrnehmung wird oft verdrängt, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen der Lebenszufriedenheit und Erwerbstätigkeit gibt“, so Dr. Michell-Auli. Das KDA setzt sich für mehr Lebensqualität von älteren Menschen ein und berät unter anderem Ministerien, Unternehmen und Sozialverbände.
Ähnlich wie viele Experten fordert das KDA, dass die Rahmenbedingungen für eine längere Erwerbstätigkeit verbessert werden müssen. Wichtige Maßnahmen hierzu seien die betriebliche Gesundheitsförderung, eine altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung und die kontinuierliche Qualifizierung und Weiterbildung aller Arbeitnehmer – unabhängig von ihrem Alter. „Auch altersgemischte Teams sollten gefördert werden“, sagt Annette Scholl, Leiterin des Bereichs gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit beim KDA. „Diese können das Verständnis füreinander fördern, die Zusammenarbeit verbessern und somit einen positiven Beitrag für die gesamte Unternehmenskultur liefern. Dazu sollten aber altersgemischte Teams begleitet und unterstützt werden.“
Die Umsetzung entsprechender Ansätze setzt realistische Altersbilder, also eine realistische Vorstellung von den Fähigkeiten älterer Mitarbeiter, in den Unternehmen voraus. In diesem Zusammenhang plädiert das KDA dafür, die Stärken und Schwächen älterer Mitarbeitenden bei der Gestaltung altersgerechter Arbeitsplätze zu berücksichtigen. Gerade von der langjährigen Fachkompetenz und dem hohen Erfahrungswissen Älterer können Unternehmen profitieren. Die realistischen Altersbilder können mit klassischen Instrumenten der Unternehmenskultur wie Leitbilddiskussionen erarbeitet werden.
Die Vor- und Nachteile einer längeren Erwerbstätigkeit werden in einem Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe von ProAlter aufgegriffen. Das Fachmagazin stellt in einer Reportage zwei Unternehmen vor, die sich schon jetzt auf die Alterung der Arbeitnehmer einstellen. Aktuelle Forschungserkenntnisse aus der Gerontologie zeigen Stärken und Schwächen ältere Arbeitnehmer. Außerdem erläutert eine Bildungsforscherin, wie ältere Arbeitnehmer selbst dafür sorgen können, lange zufrieden erwerbstätig sein zu können.
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA)
Das KDA setzt sich seit 1962 für die Lebensqualität und Selbstbestimmung älterer Menschen ein. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten führen unabhängige Experten Projekte und Studien durch. Das KDA berät Ministerien, Kommunen, Unternehmen, Sozialverbände, Leistungserbringer wie Heimträger und ambulante Dienste, bietet Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Führungs- und Fachkräfte an und informiert die Öffentlichkeit mit seinem Fachmagazin ProAlter sowie durch Tagungen und Publikationen.
ProAlter, das unabhängige Fachmagazin des KDA, bietet aktuelle und praxisnahe Themen allgemeinverständlich und auf fachlich hohem Niveau. Allen, die sich beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Fragen des Älterwerdens beschäftigen, gibt ProAlter wertvolle Anregungen und Impulse für ihre Arbeit. Das Spektrum umfasst dabei alle Bereich der Altenhilfe und Seniorenarbeit, von der Pflege bis hin zur kommunalen Altenhilfeplanung und Bürgerschaftlichem Engagement. Das Magazin ProAlter ist beim KDA und im Zeitschriftenhandel (Bahnhöfe und Flughäfen) erhältlich. Ein Abonnement kostet 29,90 Euro, Einzelheft 5,80 Euro.
Quelle: kda.de, 02.12.2010
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