Wo zeigt sich Weisheit und wie wird man weise?


 

am von .

Forschungsprojekt an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zeigt erste Ergebnisse

Konfuzius, der Dalai Lama, Mutter Theresa oder der Jedi-Meister Yoda? – Weisheit scheinen nur Wenige mit dem sprichwörtlichen Löffel zu sich genommen zu haben. Das Team rund um Univ.-Prof. Dr. Judith Glück (Institut für Psychologie) an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt hat sich in Kärnten auf die Suche nach weisen Menschen begeben.

„Wie zeigt sich Weisheit?“, „Kann man Weisheit messen?“ und „Wie entwickelt sich Weisheit?“ lauteten die Fragestellungen des Projekts. Rund 40 Kärntnerinnen und Kärntner wurden von anderen als weise genannt und standen als InterviewpartnerInnen für die Studie zur Verfügung. Mit ihnen wurden ausführliche Interviews geführt, in denen besondere Lebenserfahrungen, Handlungsmuster oder Krisenbewältigungsstrategien betrachtet wurden, die sie als „weise“ ausweisen könnten.

Anhand dieser Daten überprüften die WissenschaftlerInnen das so genannte „MORE-Weisheitsmodell“. Das Modell beruht auf der Annahme, dass sich mehr Weisheit („more wisdom“) vor allem im Umgang mit schwierigen Lebenserfahrungen entwickelt. Damit solche Erfahrungen in weisheitsförderlicher Weise in die eigene Entwicklung integriert werden können, sind vier Eigenschaften notwendig: Offenheit, die Fähigkeit zum adäquaten Umgang mit eigenen Gefühlen und mit den Gefühlen anderer, die Bereitschaft zur Reflexion über sich und andere und die so genannte „Sense of Mastery“. Menschen mit dieser Kompetenz wissen, dass das Leben nicht vollständig kontrollierbar ist, fühlen sich aber gleichzeitig auch nicht völlig ihrem Schicksal ausgeliefert und meistern so eine der entscheidenden Gratwanderungen für eine als positiv empfundene Lebensführung.

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) berichtete in seiner Sendung „Quarks & Co“ vom 11. Januar 2011 über das Forschungsprojekt an der Alpen-Adria-Universität.

Weitere Informationen:
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2011/0111/007_alter.j… – Quarks & Co. Bericht des WDR“

(Quelle: idw.de, 13.01.2011)