Kongress „Demographie direkt – Zeit zu handeln“ setzt Impulse zur Gründung eines regionalen Demographie-Netzwerks
Frankfurt (ots) – Der demographische Wandel ist eine Herausforderung, die gerade auch in der Metropolregion FrankfurtRheinMain angenommen und bewältigt werden muss, wenn die Wettbewerbsfähigkeit der Region gesichert werden soll. An diesem Sachverhalt ließ beim heutigen [01.03.2011] Demographie-kongress in der IHK Frankfurt deren Präsident, Dr. Mathias Müller, keinen Zweifel. „Die Metropolregion FrankfurtRheinMain ist attraktiv, sie ist eine boomende Region“, so Dr. Müller vor den über 400 Teilnehmern. „Aber wenn das so bleiben soll, dürfen wir uns nicht zurücklehnen. Das Thema Demographie ist aktuell, das Thema ist akut.“ Schon heute melde jeder dritte Betrieb in der Region Probleme bei der Besetzung offener Stellen. Mehr als jedes dritte Unternehmen sehe im Fachkräftemangel das größte Risiko des derzeitigen Aufschwungs. Und in den kommenden fünf Jahren fehlten in der Metropolregion durchschnittlich 140.000 Fachkräfte pro Jahr. „Eine einfache Lösung gibt es hier nicht“, so Dr. Müller weiter. Die Region benötige eine breit angelegte Strategie.
Die Herausforderungen des demographischen Wandels müssten gemeinsam in gut koordinierten Aktivitäten angegangen werden. „Wir brauchen eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr ältere Beschäftigte in den Betrieben, eine bessere Bildung der Schulabgänger und mehr Fachkräfte aus dem Ausland“, erläuterte Dr. Müller die wichtigsten Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Daher lade er im Namen aller Initiatoren des Kongresses dazu ein, sich an einem regionalen Demographie-Netzwerk zu beteiligen. Dieses solle in verschiedenen Arbeitskreisen den Austausch zwischen Unternehmen, Kommunen und öffentlichen Institutionen zum Thema demographischer Wandel ermöglichen und eine nachhaltige Beschäftigung mit dessen Herausforderungen sicherstellen.
Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit wurde schon dadurch dokumentiert, dass der Kongress von einem Kreis namhafter Institutionen aus der Region gemeinsam ausgerichtet wurde. Zu den Initiatoren gehören neben der IHK Frankfurt auch die Handwerkskammer Rhein-Main, der Planungsverband, die Bundesagentur für Arbeit, die Städte Frankfurt und Eschborn, der FrankfurtRheinMain e. V., die Fachhochschule Frankfurt, das Demographienetzwerk ddn und das IHK-Forum Rhein-Main.
In der anschließenden Podiumsdiskussion herrschte ebenfalls Einmütigkeit darüber, dass die Region sich intensiv mit den Folgen des demographischen Wandels beschäftigen müsse und dabei Kooperation gefragt sei. Die Frankfurter Oberbürgermeisterin, Dr. h.c. Petra Roth, mahnte ein „gemeinsames Verständnis dessen“ an, „welchen Entwicklungsprozess wir eigentlich für diese Metropolregion anschieben wollen. Zu klären wäre, welche Bedeutung dabei der interkommunalen Kooperation der beteiligten Städte und Gemeinden im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel zukommt.“
Für das Handwerk wies der Präsident der Handwerkskammer Rhein-Main, Bernd Ehinger, auf die Dringlichkeit des Themas hin: „Unsere Betriebe benötigen gut ausgebildete Fachkräfte. Durch die Spezialisierung zahlreicher Betriebe sind die Qualitätsanforderungen an Fachkräfte im Handwerk groß. Nicht besetzbare Stellen stehen nicht nur einer positiveren Beschäftigtenentwicklung im Handwerk entgegen, vielmehr können sie Investitionen und Wachstum in den Betrieben bremsen und den strukturellen Wandel im Handwerk behindern. Dabei ist bereits jetzt absehbar, dass sich die aktuelle Problemlage aufgrund der demographischen Entwicklung in der Zukunft noch deutlich verstärken wird.“
Dass sich die beschworene Aufbruchstimmung tatsächlich einstellte, war in den vier parallel verlaufenden Foren zum Fachkräftemangel, zur „geheimen Arbeitsreserve Frau“, zur Situation im Handwerk und zur Bedeutung der Demographie für die Metropolregion überall zu spüren. Durch die Gründung mehrerer Arbeitskreise wurde die Initialzündung für das regionale Demographienetzwerk gegeben. Im kommenden Jahr sollen bei einem Folgekongress die Ergebnisse der Arbeitskreise vorgestellt und die weitere Strategie besprochen werden.
Pressekontakt:
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Geschäftsführer Wirtschaftspolitik und Metropolenentwicklung der IHK
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(Quelle: http://www.presseportal.de/pm/83335/1774515/demographiekongress_de, 01.03.2011)
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