„Für eine stärkere Förderung älterer Mitarbeiter spricht nicht nur der drohende Fachkräftemangel, sondern auch ihr enormes Potential. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, es brach liegen zu lassen.
Jürgen Neumair braucht jeden einzelnen Angestellten möglichst lange, „weil wir Ihre Erfahrungen schätzen und damit sie ihre Erfahrungen an die Jüngeren weitergeben“, so der Chef des in Bergkirchen bei Dachau ansässigen Aufzugsbauers Butz & Neumair GmbH. In seiner Branche ist der demografische Wandel quasi vorweggenommen, den Ausbildungsberuf Aufzugsmonteur gibt es seit 20 Jahren nicht mehr. Deshalb muss Butz & Neumair selbst ausbilden. Jedes Jahr stellt die Firma zwei bis drei „Quereinsteiger“ aus Elektroberufen ein und lässt sie in Aufzugservice und – wartung schulen. Wie das funktioniert? „Ganz einfach“, sagt der Unternehmer, jeder Azubi bekommt einen älteren Mentor, der ihm die Technik und seine Erfahrungen weitergibt. Mehr als ein Drittel seiner 95 Mitarbeiter ist über 50 Jahre alt. Neumair bemüht sich sogar, die über 65-Jährigen an Bord zu halten – als Berater, für Schulungen oder Kontrollen auf Baustellen. Für sein Engagement erhielt der Familienbetrieb 2010 den Preis „Unternehmen mit Weitblick“. Die Auszeichnung bekommen kleine und mittelständische Firmen im Wirtschaftsraum München, die sich auf besondere Weise für Mitarbeiter „50 plus“ einsetzen.
Deutschland wird immer älter – auch in den Betrieben. Weil der Nachwuchs knapp ist, wird es wichtiger, erfahrene Fachkräfte möglichst lange zu halten und sie am richtigen Platz einzusetzen, statt sie vorzeitig in den Ruhestand zu verabschieden. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft werden 2020 schon 40 Prozent der Erwerbstätigen älter als 50 Jahre sein.[…]
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.muenchen.ihk.de/mike/WirUeberUns/Publikationen/Magazin-wirtschaft-/Aktuelle-Ausgabe-und-Archiv2/Magazin-07-2011/Politik-und-Standort/Aeltere-Arbeitnehmer-Wertvolles-Know-how.html,wirtschaft 7/2011
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