Das Forschungsvorhaben „knowledge@all“ will das Wissen von Erwerbstätigen mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund erfassen und allen Arbeitnehmern verfügbar machen. Im Mittelpunkt steht die Logistikbranche, die viele Fragestellungen in besonderem Maße adressiert.
Viele Unternehmen haben es längst erkannt: Das Wissen ihrer älteren Mitarbeiter ist wichtiges Kapital, denn diese haben meist einen großen Erfahrungsschatz und zeichnen sich durch ein hohes Maß an freiwilligem Engagement aus, das dem Betrieb zu Gute kommt. Auf der anderen Seite verfügen jüngere Mitarbeiter nicht selten über aktuelleres Fach- und Spezialwissen, gerade im Umgang mit neuen I&K-Technologien.
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhaben „knowledge@all“ – Kognitionsunterstützendes Lehr-Lern-System für den Generationen-übergreifenden Wissensaustausch in der Logistik“ ist, das Wissen und die Erfahrungen von Erwerbstätigen mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund zu erfassen und allen Arbeitnehmern verfügbar zu machen. Im Mittelpunkt dieses im Rahmen des Programms „IKT 2020 – Mit 60+ mitten im Arbeitsleben – Assistierte Arbeitsplätze im demographischen Wandel“ angesiedelten Forschungsvorhabens steht die Logistikbranche, da sie viele Fragestellungen des Projekts in besonderem Maße adressiert.
In der Logistik:
- führt die Alterung der Belegschaften zu einem ausgeprägten Mangel an Fach- und Nachwuchskräften;
- geht das sehr heterogene Anforderungsniveau der Arbeitsplätze einher mit einem sehr unterschiedlichen Qualifikationsniveau der Mitarbeiter;
- erschweren Zeitarbeit und kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse die Integration neuer Mitarbeiter;
- fehlen zwischen der strategischen und der operativen Logistik häufig die erforderlichen Kommunikationswege;
- fallen immer komplexere Arbeitsschritte an, die zum Teil nur von erfahrenen langjährigen Mitarbeitern ausgeführt und optimiert werden können;
Im Rahmen von knowledge@all soll ein interaktives Lehr-Lern-System mit drei unterschiedlichen Komponenten entwickelt werden, das soweit als möglich direkt in den Arbeitsprozess integriert werden kann. Die Lehr-Lern-Plattform vernetzt die unterschiedlichen Akteure unabhängig von ihrem Arbeitsplatz und Standort. In diese für die gesamte Belegschaft verfügbare Wissensdatenbank kann jeder Beschäftigte Beiträge einspeisen. Mit dem Prozess-Tool-Kit können Mitarbeiter Animationsvideos erstellen, relevantes Prozesswissen direkt in die jeweilige logistische Umgebung einbetten und dieses auch wenig erfahrenen Nutzern zugänglich machen. Das Touch-for-Information-System umfasst Visualisierungs-Technologien wie sensorgestützte Informationspunkte und Datenbrillen, mit denen die Lerninhalte integriert im Arbeitsprozess abgerufen werden können. Nach Beendigung des Forschungsprojektes sollen im Test- und Anwendungszentrum des Fraunhofer IIS in Nürnberg Demonstrationsarbeitsplätze zur Verfügung stehen.
Verbundpartner des Forschungsvorhabens knowledge@all sind die innosabi GmbH (Konsortialführer), die szenaris GmbH, die Kühne+Nagel AG & Co. KG, trilogIQa, der Arbeitgeberverband bayme vbm, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS. Die Bayern Innovativ GmbH übernimmt den Part des Technologie- und Wissenstransfers; Die Bayern Innovativ GmbH, die als Netzwerkorganisation Zugang zu allen für die bayerische Wirtschaft wichtigen Themenfeldern hat, erstellt unter anderem Anforderungsanalysen in unterschiedlichen Branchen und bereitet die Ergebnisse für die Öffentlichkeit sowie für Netzwerke und Cluster auf.
Weitere Informationen:
http://www.bayern-innovativ.de/presse/projekte/knowledge
Quelle: idw. de, 17.09.2013
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