Können neue Medien für gesundes Altern genutzt werden? Sind spezielle Senioren-Apps praxistauglich? Diese und weitere Fragen wurden in einem Workshop mit Vertretern sozialer Verbände und anderen Interessierten diskutiert, der im Rahmen des Interreg-Projektes „HANC“ (healthy ageing network of competence) stattfand.
Ziel war es, die Bedeutung erzielter Projektergebnisse für die Praxis abzuschätzen. Innerhalb des Projektes „HANC“ wurden drei mobile Applikationen (sog. Apps) entwickelt, die die Mobilität älterer Menschen länger erhalten können. Zentral war der Einbezug von Seniorinnen und Senioren in die Konzeption: Durch einen Workshop sowie zahlreiche Interviews wurden Herausforderungen im Umgang mit neuen Medien sowie spezifische Wünsche der Zielgruppe ermittelt. Diese wurden in der anschließenden Entwicklung von Prototypen berücksichtigt, die sich durch eine übersichtliche Gestaltung und eine einfache Bedienbarkeit auszeichnen.
Die Prototypen dienten am 23. September neben zwei Impulsvorträgen als Diskussionsgrundlage. Prof. Dr. med. Burkhard Weisser (CAU Kiel) sowie Prof. Dr. Marco Hardiman (FH Kiel) gaben durch ihre Vorträge „Mobilität im Alter“ und „Neue Medien für ältere Menschen“ Gedankenanstöße für den anschließenden Workshop. Als Kernaussage konnte festgehalten werden, dass Bewegung in hohem Alter zur Prävention von Krankheiten beiträgt und ein gesundes Altern ermöglicht. Ebenso steigt das Interesse von Senioren an neuen Medien und bietet insbesondere im Bereich mobiler Anwendungen Potenziale für die Etablierung neuer Produkte.
Schließlich wurden vertiefende Ausgestaltungsmöglichkeiten und Möglichkeiten der Umsetzung für die Apps diskutiert. Positiv beurteilten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die einfache Bedienbarkeit. Zudem wurden kleinere Verbesserungen für die drei Konzepte erarbeitet. Realisierungschancen wurden insbesondere für einen Routenplaner erkannt, der die Planung von Fahrradtouren und Spaziergängen ermöglicht. Dieser ist in zweifacher Hinsicht für Senioren geeignet: Neben der einfachen Bedienbarkeit erfolgt eine Warnung vor unwegsamen oder schwierig zu nutzenden Wegen. Ebenso wurden weiterführende Nutzungsmöglichkeiten identifiziert, so wurde beispielsweise die Integration der Apps in ein Quartierkonzept begrüßt.
Prof. Dr. Marco Hardiman zog ein positives Fazit: „Wir können viel aus den Diskussionen mitnehmen und werden die Arbeitsergebnisse auf jeden Fall im weiteren Prozess verwenden.“
Das Interreg-Projekt „HANC“ hat die Vernetzung zentraler Stakeholder sowie die Entwicklung beispielhafter Produktideen im Bereich des Gesunden Alterns zum Ziel. Sieben Projektpartner aus Deutschland und Dänemark sind am Projekt beteiligt, weitere Informationen finden sich unter: healthy-ageing-network.eu.
HIer finden Sie einen Film zur Veranstaltung: https://www.dropbox.com/s/qpp4nkyfvxxiz6e/workshop_FH02.mp4?dl=0
Quelle: http://fh-kiel.de/index.php?id=14547, 16.10.2014
Folgen Sie uns!