Europäerinnen und Europäer werden im Jahr 2020 im Schnitt zwei Jahre älter werden als heute. Diese zusätzlichen Lebensjahre sollen aktiv und in Gesundheit verbracht werden: Das ist das klare und ehrgeizige Ziel des EU-Forschungsprojekts MOPACT (Mobilising the Potential of Active Ageing in Europe), das von der Europäischen Union aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm gefördert wird. Das mit der TU Dortmund als An-Institut verbundene Institut für Gerontologie bearbeitet für MOPACT seit Mai 2013 die Thematik des demografischen Wandels auf mehreren Gebieten: Hierzu gehören die Bereiche „Arbeitsmarkt“, „Wohnungswesen, Mobilität, Informations- und Kommunikationstechnologien“ sowie „Pflege“.
Insgesamt arbeiten 29 europäische Forschungseinrichtungen aus 13 Ländern gemeinsam an verschiedenen Teilbereichen von MOPACT. Ausgangspunkt für das ambitionierte Projekt sind die Ziele des EU-Forschungsrahmenprogramms „HORIZON 2020“: Angesichts der demografischen Entwicklung in Europa will die EU die lebenslange Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Bürgerinnen und Bürger verbessern. Darüber hinaus sollen soziale Innovationen gefördert werden, die diesen Zielen dienen. Angelehnt an das Projekt „European Innovation Partnership Pilot Project on Active and Healthy Ageing“ (EIPAHA) münden die Bestrebungen von MOPACT darin, möglichst vielen Europäerinnen und Europäern eine um durchschnittlich zwei Jahre länger in Gesundheit verbrachte Lebensdauer zu ermöglichen.
Im Rahmen des Themengebietes „Arbeitsmarkt“ wollen die Dortmunder Forscherinnen und Forscher neue Strategien entwickeln, wie ältere Menschen länger im Erwerbsleben bleiben können, ohne dass Lebens- oder Arbeitsqualität leiden. Außerdem, und als Voraussetzung dafür, sollen Wege gefunden werden, lebenslanges Lernen zu intensivieren. Als Grundlage werden aktuelle Forschungsergebnisse, internationale Best-Practice-Beispiele sowie Datenanalysen verwendet.
Im zweiten Themengebiet geht es um technische Innovationen, die die Lebensbedingungen Älterer verbessern sollen, sowie um deren wirtschaftliche Aspekte. In Bezug auf Wohnungswesen, Mobilität sowie Informations- und Kommunikationstechnologien wird dargestellt, wo es bereits vielversprechende Innovationen gibt und wie diese zu besseren Produkten und Dienstleistungen führen können. Daraus soll abgeleitet werden, wie solche Innovationen die Marktchancen beteiligter Firmen und Sektoren beeinflussen und welche Strategien den Firmen und politischen Entscheidungsträgerinnen sowie Entscheidungsträgern empfohlen werden können.
Innerhalb des Themas „Pflege“ beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Dortmunder Instituts für Gerontologie mit einer der größten Herausforderungen des demografischen Wandels – der erhöhten Pflegebedürftigkeit in einer älter werdenden Bevölkerung. Hier gerät das Verhältnis zwischen Nachfrage und Pflegeangebot immer mehr ins Ungleichgewicht. Um das längere Leben der Menschen zu einem Gewinn für die Gesellschaft zu machen, sollen bestehende sozio-ökonomische Begriffe und Vorstellungen von Alter und Pflege und damit verbundene organisatorische und politische Strukturen aufgebrochen werden. Vom Forschungsteam werden soziale Innovationen identifiziert, die als beispielhaft für einen zukunftsweisenden Umgang mit den Themen Alter und Pflege angesehen werden können. Gemeinsam mit relevanten Akteuren werden darauf aufbauend Strategien und Szenarien entwickelt, die ein verstärkt auf Aktivität und Inklusion gerichtetes Verständnis von Alter(n) und Pflegebedürftigkeit zum Ziel haben.
Kontaktpersonen für Rückfragen:
Jürgen Bauknecht/ Katja Linnenschmidt/ Sandra Schulze
Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V./
Institut für Gerontologie an der TU Dortmund
Telefon: (0231) 728 488-0
E-Mail: orka@post.tu-dortmund
Quelle: idw.de, 12.06.2013
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