Drei Stunden in der Woche senken Sterberisiko innerhalb von 12 Jahren um 40 Prozent
Wer auch im Alter körperlich aktiv ist und in Bewegung bleibt, kann damit seine Lebenserwartung deutlich verlängern. Das ist das zentrale Ergebnis einer große Studie des Universitätsspitals Oslo mit 5700 älteren Männern zwischen 68 und 77 Jahren, die jetzt im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurde. Wer in der Woche drei Stunden körperlich aktiv war, hatte eine – im Vergleich zu weitgehend inaktiven Menschen – im Schnitt um fünf Jahre längere Lebenserwartung.
Das Interessante: Nicht nur intensivere Anstrengungen (Gymnastik, Ausübung verschiedener Sportarten, schwerere Gartenarbeit) zeigten positive Effekte. Auch körperlich weniger fordernde Tätigkeiten wirkten sich lebensverlängernd aus.
Wie Rauchstopp
Dreißig Minuten körperliche Aktivität täglich, an sechs Tagen pro Woche, reduzierten – unabhängig von der Intensität – das Sterberisiko im Beobachtungszeitraum von fast zwölf Jahren um durchschnittlich 40 Prozent im Vergleich zu der Studiengruppe, die einen weitgehend inaktiven, sitzenden Lebensstil hatte. Das ist ein Effekt in derselben Größenordnung, wie wenn man mit dem Rauchen aufhört, betonen die Forscher.
Aber auch bei einem Bewegungsausmaß von weniger als drei Stunden pro Woche zeigten sich in dieser Studie sehr positive Effekte:
Bereits moderate Bewegung von mehr als einer Woche pro Stunde (darunter war kein Effekt zu sehen) senkte die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu einer vorwiegend inaktiven Kontrollgruppe um zumindest 32 Prozent.
Und bei körperlich anstrengenderen Tätigkeiten waren positive Auswirkungen auf die Lebensdauer auch schon bei einer Zeitdauer von weniger als einer Stunde nachweisbar.
Zwei Minuten Gehen
Dass oft schon kleine Lebensstiländerungen große Effekte haben können, zeigt auch eine Studie der University of Utah, über die kürzlich die New York Times berichtete: Wer längere Phasen des Sitzens jede Stunde mit zwei Minuten Herumgehen unterbricht, konnte sein Risiko, frühzeitig zu versterben, um immerhin 33 Prozent senken – im Vergleich zu jenen Personen, die kaum aufstanden. Wobei stehen alleine (ohne herumzugehen) zu keiner Reduktion des Sterberisikos führte. Und wenn es statt zwei sogar vier Minuten pro Stunde waren, die herumgehend verbracht wurden, war der Effekt noch größer, so die Studienautoren. Umgekehrt erhöht bei übergewichtigen Menschen jede Stunde mehr, die sie regelmäßig vor dem TV-Gerät sitzen (also z.B. zwei, drei oder vier Stunden täglich) das Diabetes-Risiko um 3,4 Prozent.
Effekte auch bei Krebs
Dass es nicht immer anstrengende, fordernde Bewegung sein muss, um eine Wirkung zu erzielen, zeigte sich auch bei einer Studie mit Prostatakrebs-Patienten der Feinberg School of Medicine in Illinois, USA. Ebenfalls drei Stunden moderates Gehen pro Woche reichten aus, um Depressionen und Müdigkeit deutlich zu reduzieren. Studienautor Siobhan Philips: „Gerade nach einer Krebsdiagnose ist richtige Sportausübung oft viel zu anstrengend. Die gute Nachricht ist: Alleine schon die Konzentration auf gemächliches Gehen kann vielen Patienten helfen, sich deutlich besser zu fühlen.“
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