„vbw und Bundesagentur werben für bessere Einbindung Älterer in den Arbeitsmarkt
Ältere Arbeitnehmer sind von unschätzbarem Wert für den Arbeitsmarkt. „Bereits 2015 wird jeder dritte Beschäftigte in Bayern älter als 60 Jahre sein. Gleichzeitig steuern wir auf einen massiven Fachkräftemangel zu. Laut unserer Studie ‚Arbeitslandschaft 2030’ werden schon in vier Jahren in Bayern 520.000 Fachkräfte fehlen. Wir müssen deshalb alle Potenziale ausschöpfen. Hier spielen die Älteren eine wichtige Rolle“, sagte der Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, anlässlich des Kongresses „Deutschland hat Zukunft! Ältere Beschäftigte – das Potenzial der Erfahrenen.“
Der Arbeitsmarkt für Ältere hat sich laut Brossardt spürbar verbessert: „Während im Jahr 2000 in Deutschland 2,74 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte über 55 Jahre alt waren, waren es im letzten Jahr 3,76 Millionen – das ist ein Anstieg um 37,3 Prozent. In Bayern betrug der Anstieg in dieser Zeit sogar 42,4 Prozent. Besonders beeindruckend ist, dass sich die Erwerbstätigenquote der 60- bis 65-Jährigen in Deutschland von 2000 bis 2010 von 19,9 Prozent auf 38,4 Prozent verdoppelt hat.“
Brossardt sieht bei der Beschäftigung älterer Mitarbeiter einen Mentalitäts-wandel bei den Unternehmen. „Ältere Mitarbeiter haben in der Regel profundes Wissen und große Erfahrung. Daher setzen Unternehmen auf Ältere und betreiben eine demografiefeste Personalpolitik. Hierzu gehört, dass die Betriebe ihre Mitarbeiter stetig weiterbilden, im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements Gesundheitsschutz und Prävention am Arbeitsplatz fördern und in altersgemischten Teams die Stärken jüngerer und älterer Mitarbeiter optimal miteinander verknüpfen.“
Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Raimund Becker, gibt zu bedenken: „Gerade in der Gruppe der Älteren finden wir sehr viele Arbeitnehmer mit sehr guter Ausbildung und vielen Zusatzqualifizierungen. Dieses Potenzial können und sollten wir nicht brach liegen lassen. Es lohnt sich in jedem Fall, sich dafür einzusetzen, dass Ältere am Arbeitsleben genauso teilhaben können wie Jüngere.“
Gleichzeitig brach Brossardt eine Lanze für die Rente mit 67: „Sie ist ein wesentlicher Baustein, um auch künftig eine ausreichende Anzahl von Fachkräften zu haben und Wertschöpfung in Deutschland zu halten. Ohne die Rente mit 67 hätten wir zudem nicht die notwendige Anzahl an Beitragszahlern, um künftige Renten zu finanzieren. Umgekehrt gilt: Ein Aussetzen der Rente mit 67, wie von den Gewerkschaften gefordert, hätte zwangsläufig eine Erhöhung der Rentenbeiträge oder des Bundeszuschusses zur Rentenkasse zur Folge. Wer ernsthaft an der Rente mit 67 rütteln will, verkennt die Realität.““
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.vbw-bayern.de/newsroom/presse/brossardt-aeltere-arbeitnehmer-sind-von-unschaetzbarem-wert-_aid_2435.html, 24.10.2011
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