Pressemldeung vom 03. Dezember 2009,
Die richtige Kombination von Proteinen ist ausschlaggebend für gesundes Altern, weniger eine reduzierte Kalorienzahl in der Ernährung.
Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für Biologie des Alterns könnte helfen, den positiven Effekt von diätischer Ernährung auf die Gesundheit zu verstehen. Bereits früher haben wissenschaftliche Erkenntnisse an verschiedenen Organismen (u. a. Fruchtfliege und Maus) gezeigt, dass diätische Ernährung zu einer Erhöhung der Lebensdauer führt. Allerdings wird diese verlängerte Lebensdauer mit einer verringerten Fruchtbarkeit „erkauft“. So reproduzieren weibliche Fruchtfliegen trotz längerer Fruchtbarkeitsperiode seltener bei diätischer Ernährung. Dies, so vermutet man, ist das Ergebnis eines evolutionären Handels: essenzielle Nahrungsbestandteile werden unter diesen Bedingungen für ein längeres Leben statt für die Reproduktion verwendet.
Ob der gesundheitliche Nutzen durch die Reduktion bestimmter Nährstoffe oder von Kalorien im Allgemeinen entsteht, haben Wissenschaftler des neu gegründeten Max-Planck-Instituts für Biologie das Alterns (Köln), derzeit noch beheimatet am University College, London durch die diätische Ernährung von weiblichen Fruchtfliegen untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie werden heute in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.
Die Fruchtfliegen wurden auf eine Diät aus Hefe, Zucker und Wasser gesetzt, der jeweils unterschiedliche Mengen essenzieller Nährstoffe wie Vitamine, Fette und Aminosäuren zugefügt wurden. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass Lebensdauer und Fruchtbarkeit durch bestimmte Kombinationen der Art und Menge von Aminosäuren beeinflusst werden, während Änderung anderer Nährstoffe nur geringe oder keine Auswirkungen zeigten. Vielmehr zeigte sich bereits in früheren Untersuchungen, dass die Menge einer spezifischen Aminosäure – Methionin – ausschlaggebend für die Erhöhung der Lebensdauer ist, ohne die Fruchtbarkeit dabei einzuschränken. Durch eine sorgfältige Manipulation der Aminosäure-Zusammensetzung konnte so beides, Lebensdauer und Fruchtbarkeit, maximiert werden. Dies zeigt zum ersten Mal, dass auch ohne eine generelle Nahrungseinschränkung die Lebensspanne erhöht werden kann ohne dabei die Fruchtbarkeit zu verringern. Da der lebensverlängernde Effekt diätischer Ernährung in der Evolution konserviert ist und somit in verschiedenen Organismen zu beobachten ist, gehen die Forscher davon aus, dass das auch die grundlegenden Mechanismen zutrifft. Und auch wenn das menschliche Genom etwa viermal soviele Gene hat wie das der Fruchtfliege, gibt es doch auf genetischer Ebene viele Ähnlichkeiten, die diese Ergebnisse auch für die Humanbiologie bedeutsam machen.
Ordensverleihung an Frau Prof. Linda Partridge
Prof. Dr. Linda Partridge, Direktorin des Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns sowie des UCL Institutes of Healthy Ageing und Weldon-Professorin für Biometrie wurde für Ihre Dienste an der Wissenschaft von der britischen Königin Elisabeth II. ausgezeichnet. Im Rahmen der Bekanntgabe der Ehrenliste zum Geburtstag der Monarchin („Queen’s Birthday Honours List“) wurde Prof. Partridge zum „Dame Commander of the Order of the British Empire“ ernannt.
Dies ist die zweithöchste Stufe innerhalb des britischen Verdienstordens „The Most Excellent Order of the British Empire“, welche den/ die Träger/in in den persönlichen Adelsstand erhebt. Bereits 2003 wurde ihr der Titel des „Commander of the British Empire“ (CBE) verliehen.
Linda Partridge ist hoch erfreut über diese erneute Ehrung, welche bereits die Dritte innerhalb des Jahres 2009 ist: Anfang des Jahres wurde sie zur „Woman of Outstanding Achievement 2009“ vom UK Resource Centre for Women in Science, Engineering and Technology bestimmt und im Mai wurde ihr die ranghöchste Ehre zuteil, vor der Royal Society den Festvortrag in Biowissenschaften, die sogenannte “Croonian Lecture”, zuhalten.
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