Ehrung für junge Altersforscherinnen und Altersforscher


 

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Der Vontobel-Preis 2012 für Altersforschung wird heute Donnerstag an Florentina Mattli verliehen. Einen zweiten Preis erhalten Heike Daniel und Stefan Bachmann. Der von der Familien-Vontobel-Stiftung mit 30’000 Franken dotierte Preis ist einer der wichtigsten auf dem Gebiet der Altersforschung.

Anlässlich des 13. Zürcher Gerontologietages wird heute Donnerstag die Psychologin Florentina Mattli mit dem 1. Preis in der Höhe von 20’000 Franken geehrt. Die Arbeit der Assistentin am Psychologischen Institut der Universität Zürich befasst sich mit der selbständigen Handlungsregulation im Alltag älterer Menschen. In experimentellen Studien erbringen ältere Menschen tendenziell geringere Leistungen, wenn es darum geht, sich zur richtigen Zeit an zuvor gefasste Handlungsabsichten zu erinnern. Im Alltag sind dagegen solche Leistungsunterschiede des so genannt prospektiven Gedächtnisses kaum festzustellen. Mattli ist in ihrer prämierten Studie der Frage nachgegangen, wie es älteren Personen bei der Planung von Handlungen gelingen kann, gleich gute Leistungen wie jüngere Personen zu erzielen. Sie konnte erstmals zeigen, dass dieser Gegensatz zwischen experimentellen und Alltagsbefunden davon abhängt, in kurzer Zeit Verknüpfungen zwischen Hinweisreizen und den neuronal gespeicherten Erfahrungen, der Gedächtnisspuren, zu automatisieren.

Die Ergebnisse der Studie bilden die Grundlage für ein Training der Handlungssteuerung. Ziel dieses Trainings ist – je nach individuellem Lerntempo – ein rascherer Erwerb dieser Automatisierung. Trainiert wird damit nicht mehr nur eine bestimmte Fähigkeit, sondern allgemein die Plastizität zielgerichteten Handelns.

Zweiter Preis geht nach Valens

Den zweiten, mit 10’000 Franken dotierten Preis erhalten Heike Daniel und Stefan Bachmann. Daniel arbeitet als Ergotherapeutin und Bachmann als Chefarzt in den Kliniken Valens. Ihre Arbeit untersucht, wie mit moderner Kommunikationstechnologie Daten erfasst werden können, mit denen die Diagnostik und die individuelle Abstimmung von Interventionsmassnahmen verbessert werden können. Daniel und Bachmann zeigen, dass die standardisierte fotografische Erfassung der Wohnverhältnisse älterer Menschen durch vertraute Auskunftspersonen die heute aufwändigen Assessments vor Ort durch Beschäftigungstherapeutinnen ersetzen oder ergänzen kann.

Vontobel-Preis fürs Altersforschung

Der Vontobel-Preis für Altersforschung hat zum Ziel, die gerontologische Forschung aus allen Wissenschaftsgebieten mit einem Bezug in der Schweiz zu fördern. Dabei soll der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis, insbesondere die Erschliessung von Grundlagenwissen für die Praxis und praktischer Erfahrungen für die Forschung sowie die wissenschaftliche Überprüfung der gerontologischen Praxis unterstützt werden. Teilnahmeberechtigt sind Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die in der Schweiz tätig sind oder sonst einen engen Bezug zur Schweiz aufweisen.

Quelle: http://www.mediadesk.uzh.ch/articles/2012/Vontobel-preis.html, 30.08.2012