„Weitestgehend übereinstimmend haben sich Experten dafür ausgesprochen, die in Deutschland geltenden Altersgrenzen quer durch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens auf den Prüfstand zu stellen. Die zehn geladenen Sachverständigen stellten sich in einer öffentlichen Anhörung am Montag Nachmittag den Fragen des Familienausschusses zu den Ergebnissen des Sechsten Berichts der Bundesregierung zur Lage der älteren Generation (17/3815).
Der Altersbegriff in Deutschland sei in Deutschland sehr stark vom Renteneintrittsalter abhängig, erläuterte der Sozial- und Rechtswissenschaftlers Thomas Klie von der Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik der Evangelischen Landeskirche Baden. Dies sei aber unsinnig, da es den Fähigkeiten der Menschen nicht gerecht werde. Diese Ansicht unterstützte auch der Gerontologe Andreas Kruse von der Universität Heidelberg. Es sei nicht nachvollziehbar, wenn Arbeitnehmer vom Gesetzgeber in Rente geschickt werden, obwohl sie gerne freiwillig weiterarbeiten würden und dies auch leisten könnten. Es wäre zudem ein Vorteil für die Rentenkassen, wenn dies geändert werde, sagte Kruse. Dies würde auch zur Gerechtigkeit innerhalb einer Generation beitragen, weil somit die Rente für Menschen, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen früher in Rente gehen müssten, finanziert werden könnte. Die Diskussion dürfe nicht immer nur unter dem Aspekt zwischen den Generationen geführt werden, forderte Kruse.
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http://www.bundestag.de/presse/hib/2012_03/2012_108/03.html, 05. März 2012
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