Gesund älter werden in der Kommune – bewegt und mobil


 

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Heidelberg 27.04.2016  Die Stadt Heidelberg wurd für ihr Engagement zur Bewegungs- und Mobilitätsförderung bei älteren Menschen ausgezeichnet. Das Preisgeld des Bundeswettbewerbs „Gesund älter werden in der Kommune – bewegt und mobil“ soll direkt in ergänzende Angebote investiert werden.

„Heidelberg ist einer der neun Preisträger beim Bundeswettbewerb „Gesund älter werden in der Kommune – bewegt und mobil“. Gemeinsam mit Dresden landete Heidelberg in der Gruppe der kreisfreien Städte auf Platz drei hinter Köln und Stuttgart. Damit wurde die Kommune für ihre vorbildlichen Aktivitäten zur Bewegungs- und Mobilitätsförderung bei älteren Menschen ausgezeichnet

Am Wettbewerb hatten sich 94 Städte, Gemeinden und Landkreise aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt. In Berlin nahmen den Preis für Heidelberg stellvertretend Angelika Haas-Scheuermann, Leiterin des Amtes für Soziales und Senioren, ihre Stellvertreterin Bärbel Fabig und Dr. Christoph Rott vom Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg entgegen.

„Der Preis ist für uns und die vielen Partner im Heidelberger Netzwerk eine tolle Bestätigung ihrer Arbeit. Wir setzen seit vielen Jahren darauf, ältere Menschen zu aktivieren, damit sie so lange wie möglich ein selbständiges Leben in der gewohnten Umgebung führen können. Wer mobil ist und sich bewegt, bleibt nicht nur länger jung, er erhält und fördert auch die sozialen Kontakte“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

„gutes Beispiel für andere Kommunen“

Ziel des Wettbewerbs ist es, die Aktivitäten der Kommunen zur Bewegungs- und Mobilitätsförderung bei älteren Menschen bekannt zu machen und Städte, Gemeinden und Landkreise auszuzeichnen, die mit ihren Maßnahmen ein gutes Beispiel für andere Kommunen geben.

Im Fokus stehen kommunale Strategien und Maßnahmen, die beispielsweise die Stärkung körperlicher Aktivität und Mobilität, die Schaffung eines bewegungsförderlichen Wohnumfeldes und wohnungsnahe Infrastrukturangebote befördern.

Der Wettbewerb wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ausgelobt und vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. und den kommunalen Spitzenverbänden (Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Landkreistag) unterstützt.

Netzwerk „Mehr Bewegung lebenslang“

Punkten konnte Heidelberg mit seinem Netzwerk „Mehr Bewegung lebenslang“, in dem bereits seit 1999 Akteure aus dem öffentlichen, gemeinnützigen und wissenschaftlichen Sektor gemeinsam günstige Rahmenbedingungen für die Motivierung und Befähigung älterer Menschen zu Sport und Bewegung generieren.

 

Spaß und Fitness unter freiem Himmel bieten die Bewegungstreffs in den Heidelberger Stadtteilen. Foto: Peter Dorn

So wurden beispielsweise niedrigschwellige Bewegungsangebote für Senioren eingerichtet, die auch weniger sportaffine Menschen ansprechen:

Bewegungsparcours im gesamten Stadtgebiet

In den Jahren 2006/2007 wurden in den Stadtteilen wohnortnahe und niederschwellige Bewegungsparcours installiert. Vorhandene Wege wurden so ausgeschildert, dass sie einen Rundkurs mit einer Länge von circa drei Kilometern bilden. Die Wege wurden von Fachleuten in Zusammenarbeit mit älteren Ehrenamtlichen festgelegt. Sie beginnen und enden in der Regel an den Seniorenzentren in den Stadtteilen, die die Bewegungsparcours betreuen und bewerben.

Anstoß und wissenschaftliche Grundlage der Heidelberger Bewegungsparcours stellten Untersuchungen dar, die belegen, dass regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere tägliches Gehen von etwa drei Kilometern, das Demenzrisiko erheblich reduzieren sowie die Mobilität verbessern bzw. ihren Rückgang verhindern kann. Der erste Heidelberger Bewegungsparcours wurde 2006 zum Abschluss einer internationalen Fachtagung eröffnet; fast alle weiteren folgten noch im gleichen oder darauf folgenden Jahr. Bis heute bestehen in nahezu allen Heidelberger Stadtteilen Gehgruppen, die sich regelmäßig wöchentlich treffen und die Bewegungsparcours selbst, aber auch diverse alternative Routen ablaufen. Gemeinsam unterwegs sind jeweils fünf bis zwölf Personen. Die Gruppen werden teils von ehrenamtlichen Begleitern betreut und sind teils selbstorganisiert.

 

Gymnastikgruppe des Seniorenzentrums Weststadt beim Training in der Landhausschule. Foto: Peter Dorn

Senioren-Aktiv-Programm

2015 wurde in Heidelberg das Senioren-Aktiv-Programm eingeführt, das vom Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg aufbauend auf wissenschaftlich geprüften Alltags-Fitness-Tests entwickelt wurde.

In Kooperation mit dem Sportkreis Heidelberg hat das Institut für Gerontologie in den letzten Monaten in allen elf Heidelberger Seniorenzentren das Programm durchgeführt.

Es setzt sich aus drei Elementen zusammen: einem informierenden und motivierenden Fachvortrag, individuellen Tests zur Überprüfung des alltagsrelevanten körperlichen Funktionsniveaus und individuellen Beratungsgesprächen zur Erstellung eines persönlichen Bewegungsplans mit den getesteten Personen. Die Veranstaltungen in den Seniorenzentren wurden von zahlreichen älteren Menschen besucht.