„Ein betriebliches Gesundheitsmanagement kann sich für Unternehmen auszahlen: Krankenstände sinken, die Zahl der Arbeitsunfälle geht zurück. Auch die Fluktuation des Personals sinkt, ebenso wie der Aufwand für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Das spart bares Geld. Doch bislang bewerten Banken diesen Faktor im Ratingprozess kaum.
Morgens um sieben in Bersenbrück: Ein Bus parkt auf dem Betriebsgelände der Wurst Stahlbau GmbH, mit der einladenden Aufschrift: „Eine Stunde für Deine Gesundheit.“ Angeheuert wurde das Fitness-Mobil von dem Unternehmen selbst, genauer gesagt dem Steuerkreis Gesundheit. Das Angebot: Während der Arbeitszeit können alle Mitarbeiter einen Gesundheitscheck machen lassen. Die Untersuchung kostet weder Geld noch Wartezeit.
Der Arzt auf Rädern ist nur eine von vielen Präventivmaßnahmen, die das mittelständische Unternehmen seiner Belegschaft anbietet. Ernährungskurse und Rückenschule stehen ebenso auf dem Plan wie die Grippeschutzimpfungen mit Pieks-Prämie. Begonnen hatte alles mit einem AOK-Programm zur Raucher-Entwöhnung. Das war im Jahr 2005. Heute ist das betriebliche Gesundheitsmanagement mit dem AOK Institut für Gesundheitsconsulting ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für die Stahlbaufirma.
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Die Initiative Gesundheit und Arbeit – eine Kooperation von Kassenverbänden – wollte von Banken wissen, ob betriebswirtschaftliches Gesundheitsmanagement die Kreditwürdigkeit von Unternehmen verbessert. Befragt wurden Sparkasse, Dresdner Bank, Commerzbank und M.M. Warburg. Ergebnis: Eine valide Datenbasis, um für betriebliches Gesundheitsmanagement ein eigenes Ratingkriterium zu bilden, fehlt bisher […]“
Quelle: http://www.handelsblatt.com, 25. Juni 2010
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