„Die Bereitschaft vieler Arbeitnehmer, auch im Rentenalter erwerbstätig zu sein, ist möglicherweise größer als bislang angenommen. Dies zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Untersuchung, die das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) durchgeführt hat. Befragt wurden 1.500 abhängig beschäftigte Männer und Frauen im Alter von 55 bis 64 Jahren.
Demnach können sich 47,3 Prozent der Befragten vorstellen, auch nach dem Erreichen des Ruhestandalters erwerbstätig zu sein – und zwar im Schnitt um weitere vier Jahre. Allerdings knüpfen sie die Bereitschaft meist an bestimmte Bedingungen, zum Beispiel an eine reduzierte Wochenarbeitszeit oder an eine größere Flexibilität bei den Arbeitstagen. Darin sieht Dr. Jürgen Dorbritz vom BiB den entscheidenden Ansatzpunkt: „Gefragt sind nicht starre Regelungen in Bezug auf den Zeitpunkt des Ruhestands. Vielmehr muss es gelingen, die Weiterbeschäftigung im Rentenalter den jeweiligen Bedürfnissen der Arbeitnehmer anzupassen“.
Wie die Forscher herausfanden, steht die Bereitschaft zur Weiterbeschäftigung in Zusammenhang mit der Qualifikation der Arbeitnehmer. 38,9 Prozent der Befragten mit einem niedrigen Ausbildungsniveau sehen sich durch ihre finanzielle Situation gezwungen, im Rentenalter zu arbeiten. Bei Arbeitnehmern mit einem Meister- oder einem Hochschulabschluss sind es nur 22,3 Prozent. Auf der anderen Seite fühlt sich etwa die Hälfte aller gering qualifizierten Arbeitnehmer körperlich nicht in der Lage, länger arbeiten zu können (49,8 Prozent). Für Meister und Hochschulabsolventen trifft dies auf 34,1 Prozent der Fälle zu.“
In der aktuellen Ausgabe von „Bevölkerungsforschung Aktuell“ finden Sie eine ausführliche Berichterstattung hierzu.
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