Vortrag zur altersgerechten Gestaltung von Arbeitsplätzen
Fachkräftemangel und älter werdende Beschäftigte haben für Arbeitsmarkt und Gesellschaft eine zunehmende Relevanz: Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen steigt kontinuierlich. Doch sind ältere Arbeitnehmer den physischen Belastungen der modernen Arbeitswelt überhaupt noch gewachsen? Was können Unternehmen tun, um ihre Arbeitsplätze ergonomisch und altersgerecht zu gestalten? Wie können die spezifischen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen der älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewahrt werden?
Diesen Fragen geht Dr.-Ing. M. Sc. André Klußmann vom Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie, Wuppertal (ASER e.V.) mit dem Vortrag „Gestaltung demographiefester Arbeitsplätze“ am Dienstag, 15.1.2013 von 17 bis 18.30 Uhr im großen Hörsaal des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, Wilhelmstr. 27, Tübingen, nach. Zu dem öffentlichen Vortrag laden wir herzlich ein.
An dem Wuppertaler Institut wurde ein Instrument zur Bewertung von Arbeitsplätzen hinsichtlich ihrer Demographiefestigkeit entwickelt. Dieses Belastungs-Dokumentations-System sowie Erfahrungen aus der Umsetzung der Screeningmethode bei einem international agierenden Unternehmen stellt Dr. Klußmann in seinem Vortrag vor.
Mit dem Belastungs-Dokumentations-System werden verschiedene Belastungsarten bewertet und in einem Ampelsystem dargestellt: Grün sind Belastungen, bei denen eine Gesundheitsgefahr durch Überbeanspruchung nicht zu erwarten ist; Gelb ist der Übergangsbereich, der einen Handlungsbedarf aufzeigt; Rot deutet an, dass die Gefahr einer Überbelastung wahrscheinlich ist und diese Tätigkeit zumindest nicht langfristig ausgeübt werden kann. An der Darstellung ist ablesbar, ob ein Arbeitsplatz gefahrlos für einen Mitarbeiter – sei er jung oder alt – ohne das Risiko einer gesundheitlichen Beeinträchtigung dauerhaft ausübbar ist.
Mit dieser Methode wurden 25.000 Tätigkeiten systematisch bewertet. Unter dem Motto „Ergonomie am Arbeitsplatz statt Frühverrentung“ erfasste ein Großunternehmen dafür Parameter wie körperliche Belastungen, das Gewicht zu bewegender Lasten, die Körperhaltung, Konzentrationsanforderungen, die Beleuchtungssituation, Lärm, Erschütterungen, Zugluft und Temperaturen. Alle Parameter zusammen ergeben die Bewertung für den einzelnen Arbeitsplatz. Hieraus wurden Kennzahlen abgeleitet, eine Priorisierung vorgenommen und Gestaltungsmaßnahmen festgelegt. Dabei zeigte sich, dass Verbesserungen oft einfach zu erreichen sind und auch jüngeren Arbeitnehmern zugute kommen.
Medienkontakt
Universitätsklinikum Tübingen
Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung
Dipl.-Ing. Nicole Blomberg
Leiterin Schwerpunkt Arbeitsplatz- und Umweltanalytik
Wilhelmstraße 27, 72074 Tübingen
Tel.07071/29-8 68 12
Quelle: http://www.medizin.uni-tuebingen.de/Presse_Aktuell/Pressemeldungen/2013_01_09-p-62320.html, 09.01.2013
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