Wie Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und binden


 

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Viele Unternehmen in Süddeutschland haben große Probleme, hochqualifiziertes Personal zu bekommen. Eine vom baden-württembergischen Kultusministerium geförderte Studie von Prof. Dr. Benedikt Hackl, Duale Hochschule Ravensburg, soll Erfahrungen aus der Praxis auswerten und damit zu einem Leitfaden für die Mitarbeitergewinnung und –bindung für Hochqualifizierte werden.

Man glaubt es kaum: Das schöne Oberschwaben ist für viele Hochqualifizierte unattraktiv, es zieht sie nach München, Berlin oder Hamburg. Und das angesichts eines allgemeinen Fachkräftemangels. 1,3 Millionen unbesetzte Stellen sind es in Süddeutschland in diesem Bereich laut einer Studie. Herausforderung Personalentwicklung: Damit beschäftigt sich Prof. Dr. Hackl von der Dualen Hochschule gemeinsam mit Prof. Dr. Joachim Hasebrook von der Steinbeis School of Management and Innovation. Sinn und Zweck einer Studie „Best Practices – Mitarbeitergewinnung und –bindung Hochqualifizierte“ überzeugten auch das Kultusministerium, das dieses Forschungsvorhaben fördert.

In einem ersten Schritt werden nun rund 90.000 Fragebögen an Unternehmen in Süddeutschland, der Schweiz und Österreich versandt. Sie gehen an Personaler der Branchen Gesundheit, Logistik, Automobil, Energie und Maschinenbau. Die Professoren möchten den Erfolgsfaktoren zur Gewinnung und Bindung von Personal auf den Grund gehen. Ermittelt werden also die so genannten „Best Practices“. Voneinander und von den guten Beispielen lernen ist die Devise: Können die Oberschwaben sich etwas abschauen von den Österreichern oder den Schweizern? Lassen sich Erfolgsfaktoren aus der einen Branche auf die andere übertragen? Das sind nur einige der Fragen, die die Studie erforschen möchte.

Die Ergebnisse diskutieren Hackl und Hasebrook schließlich in verschiedenen Workshops in ganz Süddeutschland mit Personalleitern unter anderem der an der Studie beteiligten Firmen. Auf diesen Grundlagen entsteht ein „Quickcheck“ für mittelständische Unternehmen zur Mitarbeitergewinnung und –bindung. Der zum Abschluss gleich bei einem der Unternehmen getestet wird. In etwa einem dreiviertel Jahr soll so eine kooperative Forschungsarbeit entstehen – eine Forschung mit Bezug zur Praxis also, die ganz im Sinne einer Dualen Hochschule ist.

Quelle: idw.de, 04.12.2012